Gemeinsam stark im Interesse junger Menschen - VPK präsentiert Positionspapier zur besseren Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe und fordert zügiges Handeln
Anlässlich der heute stattfindenden Bildungsministerkonferenz veröffentlicht der Bundesverband privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e.V. (VPK) ein Positionspapier zum Thema „Kooperation von Schule und Jugendhilfe“. Mit dem Papier möchte der VPK auf die aktuellen Herausforderungen im Spannungsfeld beider Systeme aufmerksam machen und zum konstruktiven Austausch zu diesem wichtigen Thema einladen.
Die Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schule stellt einen zentralen Aspekt innerhalb der ganzheitlichen Förderung und Entwicklung junger Menschen dar. In zunehmend komplexer werdenden gesellschaftlichen Strukturen sehen sich beide Systeme mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. „Gemeinsame Aufgabe von Schule und Jugendhilfe sollte es sein, jungen Menschen Lernorte mit emotionaler Stabilität und sicheren Bindungen zu ermöglichen, damit sie ihre kognitiven und kreativen Potenziale auf dieser Grundlage entfalten können. Beziehung und Bindung sind wichtige Grundvoraussetzungen für gelungene und nachhaltige Entwicklungsverläufe. Dies zeigt und bestätigt sich immer wieder deutlich und daran muss sich Schule als primärer Bildungsort messen lassen“, so Martin Adam, Präsident des VPK-Bundesverbandes e.V.
Die Bedürfnisse junger Menschen sind äußerst vielfältig und ihre Lebenswelten geprägt durch eine Vielzahl an Einflüssen. Aus der Perspektive der im VPK organisierten Träger der Kinder- und Jugendhilfe ist eine enge Zusammenarbeit mit dem System Schule unabdingbar, um Ressourcen und Fachwissen zu bündeln, individuelle Unterstützung zu bieten und soziale Benachteiligung abzubauen. Dabei ist Kooperation nicht nur ein Instrument zur Optimierung der Bildungs- und Lebensqualität, sondern gleichzeitig auch ein wesentlicher Faktor auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, in der allen jungen Menschen die gleichen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnet werden sollten. „Die Jugendhilfe hat sich in den vergangenen Jahren den Herausforderungen der Zeit gestellt und am sich verändernden und steigenden Bedarf orientiert“, so Martin Adam. „Werden die gesellschaftlichen Veränderungen, Reformen und Anpassungen der Jugendhilfe mit der Änderungsbereitschaft im System Schule abgeglichen, so fällt eine erhebliche Diskrepanz auf“, so Adam weiter.
Mit seiner Positionierung möchte der VPK einen Appell an politische Entscheidungsträger richten und dafür werben, die Qualität in der Kooperation von Schule und Jugendhilfe zu verbessern. So sollte die Zusammenarbeit zwischen beiden Systemen zukünftig verbindlicher geregelt und insbesondere die Kooperation auf allen Ebenen partnerschaftlich ausgehandelt werden, da nur auf diese Weise die lokal unterschiedlichen Bedingungen und Kooperationstiefen angeglichen werden können.
„Gelungene Kooperation hängt nach wie vor vom Engagement einzelner Menschen ab. Entsprechend ist die Qualität der Kooperation bisher weder nachhaltig noch verbindlich gesichert. Dies hat zur Folge, dass sich die Qualität in den Kooperationen lokal in erheblichem Maße unterscheidet, wodurch auch davon ausgegangen werden muss, dass die gesetzliche Verankerung bisher weder gemeinsam ausgehandelt noch ausreichend formuliert wurde und damit nicht partnerschaftlich getragen wird“, so Adam weiter.
Der VPK spricht sich infolgedessen für eine direkte und verbindliche Beteiligung der Jugendhilfe an Entscheidungsprozessen zur Weiterentwicklung von Bildungslandschaften sowie zur Optimierung der Lebensbedingungen junger Menschen aus, insbesondere derjenigen, die Jugendhilfeleistungen in Anspruch nehmen.
Die vorliegende Positionierung zielt darauf ab, eine Grundlage für einen Dialog zu schaffen und eine Diskussion anzustoßen, um die Qualität der Kooperation zu verbessern und die Beteiligung der Jugendhilfe auf allen Ebenen zu fördern.
VPK-Bundesverband e.V.
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Hintergrund
Der VPK-Bundesverband ist der einzige bundesweite Dachverband für private Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe. Er ist politisch und finanziell unabhängig und wird durch die Beiträge der Mitglieder der Landes- und Fachverbände finanziert, die auf Grundlage des Sozialgesetzbuches verschiedene Dienstleistungen in der Kinder- und Jugendhilfe erbringen.
Der VPK wird zur Interessenvertretung seiner Mitglieder gegenüber Politik und Gesellschaft aktiv. Er ist nach seinem Selbstverständnis qualitäts- und leistungsorientiert und in verschiedenen übergreifenden Gremien bundesweit vertreten. Der Verband wird in allgemeinen und grundsätzlichen Fragestellungen der Kinder- und Jugendhilfe initiativ, verfasst Stellungnahmen, unterhält eine Internetseite und gibt die Fachzeitschrift „Blickpunkt Jugendhilfe“ heraus.